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Yadgar schrieb am 20.11. 2006 um 14:38:09 Uhr über

Schallplatte

Tanz mit mir den Schallplattler, hollareidulliööö, schallallallallaaaaa... wenn ich meine Erinnerungen zu Schallplatten sortiere, stehen ganz am Anfang die Volksmusik-Scheiben meiner Eltern, allen voran »La Montanara« mit dem Chor vom Bernardino... der Schrecken meiner Kindheit! Sie sah schon bedrohlich aus, so groß und schwarz, und wenn sie erst einmal auf dem Teller lag und sich drehte, während der Saphir unaufhaltsam die Rille entlangglitt, rutschte mir regelmäßig das Herz in die Hose, jeden Augenblick musste es fallen, das schreckliche Z-Wort (siehe auch »Zillertal«)...

...mittlerweile weiß ich, dass diese meine kindliche Angst unbegründet war, und wenn Andreas Hofer und seine Rebellenkollegen nicht solche erzreaktionär-katholischen Alpentaliban gewesen wären, könnte »Zu Mantua in Banden« ganz ähnlich auch von Hannes Wader oder Zupfgeigenhansel eingespielt worden sein!

Mit einsetzender Pubertät war Discophobie ohnehin kein Thema mehr, und im März 1983 kaufte ich mir meine erste eigene LP: »Eiskalt« von Zara-Thustra... es folgten »Heiße Zeiten« (Geier Sturzflug), »Get out of your lazy bed« (meine erste Single, von Matt Bianco), »Working with Fire and Steel« (noch eine Single, China Crisis), »The Reflex« (die Single-Version, Duran Duran), schließlich die unbetitelte Debüt-Langrille von ebenjenen New Romantics-Pionieren (Poppermucke in Reinkultur, aber bis heute Dauergast in meiner Stereoanlage!), Black Man Ray (meine erste Maxi-Single, China Crisis), schließlich »Ritter der neuen Zeit«, die dritte LP von Zara-Thustra.

Mein Konfirmandenunterrichtskumpel und Sherpa bei der Erstbesteigung des Koh-e Murgab (siehe auch »Bergisch-Afghanistan«) Markus »Hugosoft« Murk entwickelte derweilen einen erheblich rockigeren Musikgeschmack, schon 1983/84 standen in seinem Plattenregal die Rolling Stones, Lou Reed und die Blues Band, wohin ich lange Zeit mit den abgeschrabbelten E-Gitarren nichts anfangen konnte und mehr zu Elektronik-Bombast à la Vangelis neigte... das änderte sich erst ab Frühling 1986 allmählich, als ich mir mit Steve Hillages »Motivation Radio« meine erste richtige Rockplatte (also mit langhaarigen Gitarrenfricklern statt schnöseligen Synthipoppern) zulegte, auch wenn es letztendlich doch wieder Miquette Giraudys Synthesizer-Akkordriffs waren, die ich auf meiner GEM Wizard 327 L nachspielte - Stromklampfengegniedel funktioniert auf einer Heimorgel nicht wirklich!

Ach ja, CDs... meine allererste bekam ich zu meinem 18. Geburtstag geschenkt (zusammen mit einer auf den ersten Blick recht ansehnlichen »Universum«-Stereoanlage, auf den zweiten Blick war der CD-Player leider nicht so der Hit und gab nach zwei Jahren seinen Geist auf), und zwar »New Gold Dream« von den Simple Minds.

Nicht viel später entdeckte ich allerdings die Vinylschätze der Flohmärkte, ein Krautrock-Sampler von 1978 machte den Anfang (»German Rock Scene Vol. IV«), von da an gab es kein Halten mehr, innerhalb weniger Jahre vervielfachte sich mein Schallplattenbestand und erreichte schon bald dreistellige Zahlen, während CDs bis auf weiteres Anlässen wie Geburtstagen oder Weihnachten vorbehalten blieben (es sei denn, es handelte sich um Vangelis... für den hatte ich immer mal dreißig Mark übrig!).

Mittlerweile hat sich die Lage an der Secondhand-Front allerdings auch bei den Silberlingen entspannt, und dank umfangreicher Re-Releases bekommt man auch ausgesprochen abgefahrene Sachen wie etwa die Silver Apples auf CD... trotzdem kann ich auch heute noch kaum an einem Flohmarkt mit Schallplattenständen vorbeigehen!




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